Freie Malerei ist das Fundament der glasmalerische Arbeit Spierlings, in ihr treten die Intentionen des Koloristen Spierling gänzlich unverstellt und unabhängig von der Beschränktheit des Materials Glas zutage. An Schnittstellen Spierlings Malerei und seinen architekturbezogenen Arbeiten erscheinen dabei die freien Glasbilder. Der Blick auf Spierlings malerisches Schaffen macht zudem deutlich, wie eng sein gesamtes künstlerisches Werk mit den zeitgenössischen Tendenzen der westdeutschen Nachkriegszeit verflochten ist, insbesondere mit dem seit dem ersten Nachkriegsjahrzent dominierenden und von Frankreich her inspirierten deutschen Informel.

In den freien Arbeiten ist der Maler scheinbar am weitesten von der großen, raumdefinierenden Glasmalerei entfernt und am nächsten bei sich selbst.

Blau, circa 2005, Acryl auf Leinwand, 50 x 50 cm

Literaturhinweise: Holger Brülls/Dorothee Mann/Anna Ulrich (Hg.): Hubert Spierling. Malerei und Glasmalerei, Paderborn 2010, „Erforschung der Farbe“, Holger Brülls